Selbsterkenntnis und Eigensinn


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IV 0rganisation und Information

13 Anhang > 13.1 FREUNDSCHAFT MIT KINDERN - Heft 4 - 09/1982


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IV 0rganisation und Information

14. FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Förderkreis e.V. 70
15. Förderkreis 74
16. Das FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Buch 76
17. Kommentierte FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Literaturliste 77



14. FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Förderkreis e.V.


14.1. Information über den FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Förderkreis e.V.

Der FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Förderkreis e.V. ist ein bundesweiter, gemeinnütziger Verein der Erwachsenen-Selbsthilfe. Er wurde 1978 gegründet. Er ist Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband. Er hat regionale Gemeinschaften und eine Bundesgeschäftsstelle in Münster/Westfalen. Er gibt Schriften und Informationen heraus und führt Seminare und Lerngruppen durch. Seine Aufgabe ist es, die neue Lebensart FREUNDSCHAFT MIT KINDERN zu fördern und jedermann zu unterstützen, der sie leben möchte.

Die Organisation "Förderkreis e.V." und die Menschen, die sie und FREUNDSCHAFT MIT KINDERN nach außen vertreten, sind nicht mit der Lebensart FREUNDSCHAFT MIT KINDERN gleichzusetzen. Sie sind
Förderer , Helfer und Vorboten einer neuen Art menschlichen Zusammenlebens, in der der erwachsen gewordene Mensch seine Energie, Weisheit und Menschlichkeit, die er als junger Mensch in sich trug, wiederentdeckt und zur Grundlage seiner Beziehung zu sich selbst und den anderen macht. Ihnen geschieht es oft genug, daß sie adultistisch reagieren doch sie erobern sich die neue Art zu leben Tag für Tag.

Die Förderer im FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Förderkreis e.V. wollen satzungsgemäß "Erwachsene für die neue Lebensart FREUNDSCHAFT MIT KINDERN gewinnen, wie sie im gleichnamigen Grundsatzpapier des Vereins dargestellt ist" (aus § 2 der Satzung). Dieses Grundsatzpapier ist das 1. Kapitel der hier vorliegenden Broschüre. In ihm wird deutlich, daß nur die Verbindung der drei Komponenten KINDERRECHTSBEWEGUNG, ANTIPÄDAGOGIK, SELBSTBEGEGNUNG in ihrem Bezug zur eigenen Selbstbefreiung vom Adultismus die neue Lebensart FREUNDSCHAFT MIT KINDERN ausmacht. Dem Förderkreis schließen sich deswegen sinnvollerweise nur die an, die
dieses fördern wollen (s. auch Kapitel 9).

Auszug aus der Satzung:
§2 Zweck des Vereins
Der Zweck des Vereins ist es, diejenige Art des Zusammenlebens von erwachsenen und jungen Menschen zu fördern, in der Selbstbestimmung und Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von ihrem Alter die Grundlage ist und in der junge Menschen von Geburt an in der Ausübung ihrer Menschenrechte unterstützt werden.
Der Verein will Erwachsene für die neue Lebensart FREUNDSCHAFT MIT KINDERN gewinnen, wie sie im gleichnamigen Grundsatzpapier des Vereins dargestellt ist. Der Verein ist der weltweiten Kinderrechtsbewegung verbunden.
Der Verein weist Wohlfahrtspflege, Jugendhilfe und Volksbildung auf die im Grundder Bundesrepublik Deutschland auch für junge Menschen garantierten Grundrechte hin und betreibt als politisches Ziel die Verwirklichung dieser Rechte im Alltag junger Menschen.
Der Verein ist überparteilich und konfessionell neutral.


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14.2. Vereinsarbeit

Die Arbeit im FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Förderkreis e.V. wird ehrenamtlich durchgeführt von den Mitgliedern des Vorstands, den Sprechern der Förderkreisgemeinschaften und engagierten Mitgliedern. Mit Hilfe des Arbeitsbeschaffungsprogramms der Bundesanstalt für Arbeit konnten bisher zwei hauptamtlich angestellte Öffentlichkeits-Referenten für den Förderkreis tätig werden. Die in der Bundesgeschäftsstelle anfallenden Arbeiten werden gelegentlich in Auftrag gegeben, wenn sie von ehrenamtlichen Helfern nicht mehr bewältigt werden können.

Der JAHRESBERICHT des Förderkreises gibt über Umfang und Art der Vereinsarbeit Auskunft. Er kann beim Förderkreis bezogen werden (s. Kapitel 15). Der Umfang der gesamten Arbeit, die von den Förderern geleistet wird, läßt sich schwer erfassen, da vieles, was zur Verbreitung von FREUNDSCHAFT MIT KINDERN führt, "am Rande" geschieht und es ist ja die neue Art zu leben insgesamt, die auch als Werbung außen wirksam wird (so gesehen "arbeitet" jeder Förderer rund um die Uhr). Dennoch läßt sich sagen" daß sicher mindestens ca. 10.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit 1981 (letzter erfaßter Zeitraum) durchgeführt wurde (Überschlag: 20 aktive Förderer x 1 Std. am Tag x 365 Tage im Jahr 7.300 sowie 2100 Stunden im Jahresbericht ausgewiesene Vorstandsarbeit). Vorstandsmitglieder legten zur Durchführung ihrer Arbeit 1981 über 13.000 km Fahrtstrecke zurück.

Die Art der Vereinsarbeit enthält zwei Schwerpunkte: Öffentlichkeitsarbeit und beratende Arbeit. Das Hauptgewicht liegt bei der Öffentlichkeitsarbeit, die ca. 3/4 der Vereinstätigkeit ausmacht. Neben der allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit gibt es noch gezielte politische Öffentlichkeitsarbeit, z.B. die Proklamation des Deutschen Kindermanifestes. Allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und beratende Arbeit werden vom Förderkreis grundsätzlich als politische Arbeit verstanden, auch die zur beratende Arbeit zählenden emotionalen Lerngruppen (regional) und Intensiv-Wochenenden (5 x jährlich bundesweit) hierzu oben z.B. Kapitel 4 "Friedenspolitik" oder Kapitel 11 "Antipädagogische Gruppendynamik".

Zur Öffentlichkeitsarbeit des Förderkreises dem Schwerpunkt der Vereinsarbeit gehören:

  • Versand von Informationsmaterial

Das Informationsmaterial des Förderkreises wird laufend bestellt und von der Bundesgeschäftsstelle versandt. In gezielten Aktionen werden auch größere Empfängerkreise über FREUNDSCHAFT MIT KINDERN informiert.

  • Verteilung von Informationsmaterial

Die Förderer verteilen bundesweit zu den verschiedensten Anlässen Informationsmaterial. Sie führen gezielte Informationsstände oder Flugblattaktionen durch.

  • Durchführung öffentlicher Informationsveranstaltungen

Es werden öffentliche Informationsveranstaltungen angeboten. Auch in Zusammenarbeit mit Erwachsenenbildungsstätten, z.B. Volkshochschulen. Für die Veranstaltungen wird auf Flugblättern, Aushängen, Programmen und mit Zeitungsanzeigen geworben.

  • Durchführung geschlossener Informationsveranstaltungen

Die Mitglieder des Förderkreises informieren Eltern-, Erzieher- und Studentengruppen.

  • Medienarbeit

Insbesondere die Öffentlichkeits-Referenten pflegen Kontakte zu Mediatoren von Presse, Funk und Fernsehen mit dem Ziel, Berichte über FREUNDSCHAFT MIT KINDERN an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen. Das Informationsnetz über FREUNDSCHAFT MIT KINDERN wird auch hier verdichtet. Es werden Pressemitteilungen versandt und Pressekonferenzen durchgeführt. Über FREUNDSCHAFT MIT KINDERN wurde verschiedentlich in Funk und Fernsehen berichtet. Es gab Reportagen in großen Tageszeitungen und Zeitschriften.


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  • Präsenz in Büchern und Zeitschriften

Durch die Mitarbeit von Autoren konnte FREUNDSCHAFT MIT KINDERN, der Förderkreis und die Anschrift der Bundesgeschäftsstelle in verschiedenen Büchern und Zeitschriften verbreitet werden.

  • Gezielte Korrespondenz

Die Förderer korrespondieren gezielt mit Personen von öffentlichem Einfluß, um FREUNDSCHAFT MIT KINDERN dort bekannt zu machen. Es werden auch gezielte Leserbriefe an Zeitungen und Zeitschriften geschrieben. Vielfältigste Fragen aus der Öffentlichkeit werden beantwortet.

  • Kontakt zu verwandten Organisationen

Es werden Kontakte zu Kinderrechtsorganisationen im Ausland geknüpft. In Deutschland werden verschiedene Ortsverbände des Kinderschutzbundes In Bezug auf FREUNDSCHAFT MIT KINDERN unterstützt.


14.3. Veranstaltungen

a) Regionale Veranstaltungen
Die örtlichen Förderkreisgemeinschaften führen Informationsabende für die Öffentlichkeit und Lernabende im kleinen Kreis durch (Intensivtreffen).

b) Bundesweite Intensiv-Wochenenden
Für Mitglieder und interessierte Nichtmitglieder werden Wochenenden zum emotionalen Lernen von FREUNDSCHAFT MIT KINDERN auf der Grundlage der Antipädagogischen Gruppendynamik (s. Kapitel 11) durchgeführt. Die genaue Terminplanung und Organisation ergibt sich von Fall zu Fall, in der Regel alle 2 Monate. Neuen Interessenten wird empfohlen, zunächst einen Informationsabend zu besuchen, da auf Intensivwochenenden nicht konzeptionell diskutiert wird sondern die personale Begegnung im Mittelpunkt steht.

c) Bundesweite Fachtagungen
Zur Einführung neuer Interessenten in FREUNDSCHAFT MIT KINDERN werden Fachtagungen durchgeführt. Sie haben ein Programm und dauern ein Wochenende. Es gibt Referate, Diskussion in großen und kleinen Gruppen und eine Einführung in Antipädagogische Gruppendynamik.

d) Familienwochen
Für die Mitglieder des Förderkreises ist es sehr hilfreich, sich einmal längere Zeit mit ihren Familien zu treffen und das neue Miteinander auch der anderen zu erleben. Hierzu werden einwöchige Familienwochen im Sommer durchgeführt. Sie sind auch für Nichtmitglieder offen.


14.4 Kontaktpersonen und Gesprächsrunden

Für Fragen und Gespräche stehen Interessierten die Kontaktpersonen des Förderkreises zur Verfügung. Sie sind Sprecher der regionalen Förderkreisgemeinschaften bzw. Mitglieder, die diese Aufgabe für ihre Region übernehmen. Die Liste der Kontaktpersonen des Förderkreises wird auf Wunsch Interessenten zugesandt.

Wenn es bei Ihnen noch keine Kontaktperson des Förderkreises gibt und Sie sich aber gern einmal mit ähnlich Denkenden über FREUNDSCHAFT MIT KINDERN austauschen möchten, schlagen wir vor, selbst ein regionales Treffen für Interessierte zu arrangieren. Wir helfen Ihnen dabei, indem wir all denen, die uns einmal wegen FREUNDSCHAFT MIT KINDERN schrieben (z.B. die Broschüre bestellten) und die in Ihrer Nähe wohnen, Ihren Plan mitteilen. Hierzu füllen Sie bitte den am Schluß dieser Broschüre aufgenommenen Vordruck "Durchführung einer FREUNDSCHAFT MIT KINDERN - Gesprächsrunde" aus.


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14.5 FREUNDSCHAFT MIT KINDERN kann jeder fördern

Der Förderkreis wurde gegründet, um FREUNDSCHAFT MIT KINDERN zu unterstützen, zu fördern. Dies kann jedermann tun. Wir stellen Ihnen einige Vorschläge zusammen.

Einmal können Sie den Verein, der sich FREUNDSCHAFT MIT KINDERN zum Anliegen gemacht hat, unterstützen. Der FREUNDSCHAFT MIT KINDERN -Förderkreis e.V. ist auf finanzielle Hilfe angewiesen, insbesondere, um eine effektive Öffentlichkeitsarbeit durchführen zu können. Sie können uns Geld zukommen lassen, wir stellen Ihnen eine Spendenquittung für das Finanzamt aus. Neben einer Unterstützung durch eine Spende können Sie auch Mitglied werden und mit Ihrem Mitgliedsbeitrag helfen. (Der Jahresbeitrag für Einzelmitglieder beträgt 120 DM (ermäßigt 36 DM), für Familien 150 DM (ermäßigt 50 DM). Ein Beitrittsformular finden Sie am Schluß der Broschüre. Darüberhinaus möchten wir Sie auf die Möglichkeit aufmerksam machen, FREUNDMIT KINDERN finanziell durch ein Vermächtnis unterstützen zu können.

Zum anderen können Sie mit dem Verein oder auch unabhängig von ihm FREUNDSCHAFT MITKINDERN durch Ihr persönliches Engagement in verschiedenster Weise fördern. Einige Beispiele:

Privater Bereich
Informationspapiere zu Freunden mitnehmen, darüber ins Gespräch kommen.
Einen Gesprächsabend mit Freunden über FMK verabreden.
Eine Gesprächsgruppe mit wiederholten Treffen über FMK verabreden.
Bei Besuchen einmal bewußt darauf achten, wie freundschaftliches Miteinander mit Kindern realisiert wird oder werden könnte. Eventuell nicht nur beobachten, sondern darüber mit anderen ins Gespräch kommen.
Sensibel werden dafür, wie andere mit Kindern umgehen. Anderen die eigenen Beobachtungen mitteilen.

Öffentlicher Bereich
Informationspapiere an Freunde und Bekannte verschicken (bei der Förderkreiszentrale anfordern und ggf. selbst vervielfältigen).
Leserbriefe an Zeitungen und Zeitschriften schreiben (im Sinne von FMK kann man zu allen möglichen Kinder betreffenden Artikeln seine Meinung mitteilen).
Redaktionen von Tageszeitungen und Unterhaltungs-, Fach- und Programmzeitschriften, Wochenblättchen vorschlagen, etwas über FMK zu berichten (Informationspapiere hinschicken und einen Begleitbrief. Eventuell anbieten, selbst einen Artikel zu schreiben).
Informationspapiere auf der Straße verteilen (an Zielgruppen, z.B. junge Familien, Studenten o.a. oder allgemein ans Publikum).
Einen Informationsstand über FMK durchführen (z.B. am verkaufsoffenen Sonnabend auf der Haupteinkaufsstraße).
Einen öffentlichen Informationsabend über FMK durchführen und vorher in der Zeitung ankündigen bzw. Plakate in geeigneten Geschäften aushängen.
An öffentlichen Veranstaltungen mit der Thematik "Beziehung Erwachsene Kinder" teilnehmen und den FMK-Standpunkt vertreten ("präsent sein").
Auf Elternabenden die Position von FMK ins Spiel bringen und kinderfreundliche Lehrer offen unterstützen.
Lehrer in der Sprechstunde besuchen und sie ermutigen, kinderfreundlich zu sein.
Einen Informationsabend mit gezielten Gruppen (z.B. kirchliche Gesprächskreise, Universitätsseminare) durchführen.
Briefe an Prominente schreiben und FMK vorstellen (z.B. an Ihren Bundestagsabgeordneten, die Rathausfraktionen, Volkshochschulleiter).


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15. Förderkreis



Der FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Förderkreis e.V. verteilt verschiedenes Informationsmaterial. Zur Deckung der Unkosten wird eine Schutzgebühr erhoben. Alle Preise sind Endpreise incl. Porto).


15.1. Broschüren

(Die Broschüren FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Heft 1, Heft 2, Heft 3 sind vergriffen)

1. FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Heft 4
Grundsatzbroschüre des FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Förderkreis e.V. über die neue Beziehung. I Grundlagen / II Gesellschaftlicher Bezug / III Personaler Bezug / III Organisation und Information. Mit kommentierter Literaturliste. 88 S., Gebunden DINA4, blau auf weiß, Einzelpreis DM 8 (5 Ex. á DM 7, 10 Ex. á DM 6, 20 Ex. á DM 5), ISBN 3

2. Kinderrechtsbewegung und Deutsches Kindermanifest
von H.v.Schoenebeck (1981). Die Broschüre stellt die seit etwa 1970 bestehende Kinderrechtsbewegung (Children's Rights Movement) vor und berichtet über Ziele und Hintergründe. Das Deutsche Kindermanifest enthält 22 Artikel mit Präambel und dokumentiert die Menschen- und Bürgerrechte junger Menschen. Es werden Möglichkeiten zur Verwirklichung in der Familie auf gezeigt. Inhalt: 1. Die Entwicklung, 2. Die Rechte, 3. Der Beginn. 24 S., Broschüre DINA5, DM 4, ISBN 3-88739-001-6.

3. Thema Schule Was Eltern und Lehrer heute schon tun können
von H.v.Schoenebeck (1980). Die Broschüre enthält 10 Vorschläge für Eltern und 10 Vorschläge für Lehrer, wie sich mehr Kinderfreundlichkeit in den Schulalltag bringen läßt - aufbauend auf dem Gedankengut von FREUNDSCHAFT MIT KINDERN. Es wird außerdem die Grundkonzeption einer FREUNDSCHAFT MIT KINDERN -Schule, das LERNZENTRUM, vorgestellt. Inhalt: 1. 10 Vorschläge für Eltern, 2. 10 Vorschläge für Lehrer, 3. Grundzüge des Lernzentrums. 12 S., Broschüre DINA5, DM 3, ISBN 3-88739-003-2.

4. Ratschläge sind auch Schläge
von G.v.Varga (1979). "Nichtgebrauchsanweisung für alle, die lieber Kinder anstatt Frösche haben wollen" nennt v.Varga seine Geschichte im Untertitel. Sie erzählt davon, wie ein Prinz geboren wird und langsam zum Frosch wird weil er jeden Tag einen Löffel "Familienbotschaft" schlucken muß: die sicher gutgemeinten Erziehungsratschläge der Eltern, die ihn aber von sich und seiner Weisheit entfremden. In übersichtlicher grafischer Gestaltung und mit Zeichnungen von A.Dunkel illustriert werden den Gedanken der Eltern die Empfindungen des Kindes gegenübergestellt. Ein ausgezeichneter Text zum Lesen in der Familie, in Schulklassen, in Kinder- und Jungendgruppen, Elternseminaren. Im Anhang Kurzeinführung in FREUNDSCHAFT MIT KINDERN. 20 S., Broschüre DINA5, DM 2, ISBN 3887390024.

5. Jahresbericht des FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Förderkreis e.V. Jeweils aktueller Bericht über die Vereinsarbeit und Vereinsentwicklung. Mit Chronik. Lieferbar Jahresbericht 1980 und Jahresbericht 1981. Broschüre DINA5, DM 3.


15.2. Informationsblätter


1. Kostenfreies Informationsmaterial
Für (einzelne) Erstinteressenten wird verschiedenes aktuelles Informationsmaterial zusammengestellt und kostenfrei abgegeben.

2. Flugblätter Ein DINA3-Faltblatt mit Bericht über FREUNDSCHAFT MIT KINDERN und Übersicht über das Informationsmaterial des Förderkreises wird zum Weitergeben / Verteilen / Aushängen gestaffelt abgegeben: 10 Ex. DM 3, 50 Ex. DM 12, 100 Ex. DM 20.


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15.3 Tonbandkassette

Der FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Förderkreis e.V. gibt Mitschnitte von 2 Radiosendungen über FREUNDSCHAFT MIT KINDERN und die Schulthematik ab. (Die übrigen in Heft 3 aufgeführten Kassetten sind vergriffen). DM 8.

Seite 1: Die Konzeption FREUNDSCHAFT MIT KINDERN
E.v.Braunmühl (Autor) unterhält sich mit J.-E.Bonte und H.v.Schoenebeck über FREUNDSCHAFT MIT KINDERN. Aufnahme aus der Gründerzeit (1978). Es werden erste Erfahrungen mit FREUNDSCHAFT MIT KINDERN in einem Grundsatzgespräch widergegeben. Guter Einstieg für Neuinteressenten. 30 Minuten, Sendetag: 24.9.78.
Seite 2: Ein Lehrer wie ein Freund
H.v.Schoenebeck (Autor) im Gespräch mit zwei ehemaligen Schülerinnen drei Jahre nach einer Tätigkeit als Lehrer. Es geht um die Problematik der Lehrerrolle: Wie sehr ist es möglich, als Lehrer Person zu sein und wie reagieren Schüler auf den Versuch, ein kinderfreundlicher Lehrer zu sein? Mit Passagen aus dem Schultagebuch von H.v.Schoenebeck ("Der Versuch, ein kinderfreundlicher Lehrer zu sein", Frankfurt 1980) und der Konzeption des Lernzentrums (vom Autor verlesen). Gut geeignet zur Diskussion über die Lehrer- und Schülerrolle. 25 Minuten, Sendetag: 26.1.80.

15.4. Aufkleber: sind aus dem Programm genommen.
15.5. Ansteckknopf: "Unterstützen statt erziehen" ist in Vorbereitung.
15.6. Videokassette: ist aus dem Programm genommen.
15.7. Geplante Termine der Fachtagungen:
Jeweils das erste Wochenende im Mai und September.

Die heute aktuellen Angebote und Anschriften finden Sie in <http://www.amication.de/seminaranmeldung.HTM> (11/2009 J-E.B)


A n s c h r i f t f ü r B e s t e l l u n g e n u n d A n f r a g e n
FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Förderkreis e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Lütke Gasse 21 D-4400 M ü n s t e r
Regionale Anschriften: Bitte die Kontaktadressenliste des Förderkreises anfordern.
Spendenkonto: Sparda-Bank Münster, ELZ 400 605 60, Nr. 900 435

Die Bundesgeschäftsstelle des Förderkreises ist ehrenamtlich besetzt. Wir bitten deshalb, mit einer gewissen Wartezeit zu rechnen, bis Bestellungen erledigt werden. Anfragen werden zur Beantwortung an Vorstandsmitglieder oder Öffentlichkeits-Refeweitergeleitet. Auch in diesem Fall bitten wir um Geduld.


Information und Kontakt zur Kinderrechtsbewegung
Deutschland:
Kinderfrühling Wiesbaden, c/o Karlo Heppner, Friedhofstr. 10, 6200 Wiesbaden
Frankreich:
Mineurs en lutte, c/o Planning Familial, 94, Bd Masséne, 9, Villa d'Este, 75 Paris
Niederlande:
Belangenvereniging Minderjarigen, Zentralbüro, Amersfoort
USA:
Youth Liberation of Ann Arbor, 2007 Washtenew Avenue, Ann Arbor, Mich. 48104
Zeitschrift:
CASPAR Zeitung für Frieden mit Kindern ISSN 0174-4356 (Lakronstr. 46, 4000 Düsseldorf)



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17. Kommentierte FREUNDSCHAFT MIT KINDERN Literaturliste


Zusammengestellt und kommentiert von Hannelore Prieb, Wimmelsweg 5, 2000 Hamburg 60, Tel. 0402798967. Beiträge von Hubertus v.Schoenebeck (Zeichen "Sch") und Jans-Ekkehard Bonte ("Bo").


Hier möchte ich Bücher vorstellen, die uns wichtig sind. Wenn wir auch nicht mehr glauben, daß Buchautoren wissen können, was für uns gut ist, so sind uns doch einige Bücher wertvolle Anregung und Hilfe auf unserem Weg zu uns selbst.
Ich werde im folgenden eine Auswahl von Büchern vorstellen. Eine ausführliche Literaturliste, die jeweils ergänzt wird, ist bei mir erhältlich. Ich möchte darum bitte, daß alle, denen Bücher begegnen, die für sie für die Idee FREUNDSCHAFT MIT KINDERN wichtig sind, mir die Titel schreiben, um so an einer wirklich vollständigen Literaturübersicht mitzuarbeiten. Danke! (Anschrift oben).


Die hier vorgestellten Bücher sind in fünf Kategorien aufgeteilt:
I Kernlektüre
II Für FREUNDSCHAFT MIT KINDERN bedeutsame Lektüre
mit Büchern zur Kinderrechtsbewegung und Schwangerschaft/Geburt
III Historisches
IV Schule
V Allgemeine grundlegende Bücher


Sowohl bei der Kernlektüre als auch bei den anderen Bereichen befinden sich Bücher, die in einzelnen Teilen widersprüchlich zueinander sind. So unterscheiden sich z.B. Christiane Rocheforts Gedanken zum Ödipuskomplex von denen der Alice Miller, auch Barbara Sichtermann kritisiert sie in einem Punkt, ähnlich ist es bei den meisten Autoren. Ich nehme die Bücher hier auf, weil ich denke, das sich zumindest mein Denken gerade an Widersprüchen entzündet. Was meine Wahrheit ist, muß ich eh ganz allein herausfinden und bin froh, nicht mehr der reinen Lehre zu bedürfen, sondern mir von den jeweiligen Autoren das aussuchen zu können, was mir entspricht. Und: Ich freu mich, wenn ich von anderen höre, wie die Bücher für sie sind, welche Widersprüche ihnen auffallen, was sie für unvereinbar mit FREUNDSCHAFT MIT KINDERN halten usw.





I Kernlektüre


1. Unterstützen statt erziehen. Die neue Eltern-Kind-Beziehung; Hubertus v.Schoene1982
(Vorstellung des Buches auf der vorigen Seite 76). Für mich ist wichtig, daß ich dies Buch ganz verschiedenen Menschen empfehlen kann, denn es ist einfach aber nicht vereinfachend geschrieben, ehrlich, aber nicht vor den Kopf stoßend und es werden die Fragen aufgegriffen, die fast immer am Anfang der Beschäftigung mit FREUNDSCHAFT MIT KINDERN stehen.

2. Antipädagogik; Ekkehard v.Braunmühl, 1975
Ja, E.v.Braunmühl ist zwar einerseits aggressiv und verurteilend, während FREUNDMIT KINDERN jede(n) so läßt, wie sie/er sein möchte, andererseits betont er aber, daß er nicht missionieren, sondern anbieten will, und seine schon zum Klassiker gewordene Antipädagogik ist für mich noch immer eines der wichtigsten Bücher auf dem Weg zu FREUNDSCHAFT MIT KINDERN. v.Braunmühls scharfsinnige Analysen, bis ins Kleinste durchdacht und der Kritik standhalten könnend (das Buch "Stichworte zur Antipädagogik" von Michael Winkler, 1982, ist z.B. ein jämmerlich mißratener Kritikversuch), haben für mich vor allem zu Anfang dazu beitragen können, pädagogisches Denken beruhigt zum Abfall legen zu können. Einige prägnante Sätze zur Erziehung wie z.B.: "Es geht nicht um die Länge der Leine, sondern um die Leine selbst" sind einfach Leckerbissen. Und seine Ausführungen zum Gegenteileffekt und zur pädagogischen Ambition haben mir vieles deutlich gemacht: daß Pädagogen immer davon ausgehen, Kinder seien so, wie sie gerade sind, nicht gut, sondern müßten verbessert werden, und daß dies dazu führt, daß Kinder gerade die Kernaussage "ich bin schlecht" aufnehmen und entsprechend handeln.

3. Zeit für Kinder; Ekkehard v.Braunmühl, 1978
Dies Taschenbuch ist leichter verständlich als die Antipädagogik und mehr auf die Praxis bezogen. Bis auf kleine Kritikpunkte ein hilfreiches Buch beim neuen Miteinander von Kindern und Erwachsenen.


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4. Kinder; Christiane Rochefort, 1977
(Nicht verwechseln mit "Kinder unserer Zeit" von C.R.). Mein Lieblingsbuch: Vielleicht nicht immer 100% mit FREUNDSCHAFT MIT KINDERN übereinstimmend, aber lebendig und engagiert geschrieben, die Gesellschaftsanalyse eingeschlossen, ein Buch, das mich anmacht. Nur ein kurzes Zitat als Beispiel "Liebe Eltern! Eure Vorstellung von unserem Glück, die im Grunde gar nicht eure eigene ist, sondern von außen diktiert, stimmt nicht zwangsläufig mit unserer überein. Ihr müßtet uns fragen, bevor ihr uns glücklich macht. Es könnte nämlich sein, daß wir viel lieber einfach nur lebendig sein möchten. Eure allzu beglückten Söhne und Töchter." (S. 34). Oder einer ihrer Anfangssätze: "Dies ist keine objektive Arbeit. Aber Kinder sind schließlich keine Objekte. .... Aber 'erwachsen' zu sein ist schließlich nur eine Wahl, die man trifft und bei der man sich vergißt, sich verrät. Wir alle sind ehemalige Kinder." (S. 6). Zu empfehlen für alle, die eine tiefgehende Darstellung der Situation von Kindern heute wollen und ein klein wenig Chaos in der Darstellung tolerieren können.

5. Zum Glück gehts dem Sommer entgegen; Christiane Rochefort, 1978
Es gibt Leute, die diesen Roman ganz toll finden und Leute, die damit überhaupt nichts anfangen können. Urteile, die dazwischen liegen, habe ich noch nie gehört. Für mich ein eindrucksvoller, schöner Roman über die Kinder, die es ernst nehmen, daß sie frei und selbstbestimmt sind und sich von bevormundenden Erwachsenen trennen, um allein zu leben. Sehnsucht kam in mir beim Lesen auf. Und genossen hab ich, hier einen der seltenen Romane zu haben, die ich lesen kann, ohne dauernd durch merkwürdige, ungemochte Ansichten des Autors gestört zu werden. Und ein Roman kann manchmal mehr deutlich machen als drei Sachbücher.

6. Zum Teufel mit der Kindheit (Escape from Childhood); John Holt, 1977
Untertitel: "Über die Bedürfnisse und Rechte von Kindern". Ja, und der Untertitel sagt's auch. Dazu kommen noch Kapitel wie "Das Problem der Kindheit", "Die Institution der Kindheit", "Die Familie und wozu sie da ist". Mich persönlich hat das Kapitel "Über die 'Niedlichkeit' von Kindern" besonders betroffen, weil ich gemerkt habe, daß ich oft darin verfalle, die "niedlichen Kleinen" und besonders meine "niedliche Tochter" zu sehen und daß dabei auch etwas von Nicht-Ernstnehmen mitschwingt. Gut finde ich in diesem Buch von Holt (er hat noch mehrere zur gleichen Thematik geschrieben), daß er über die Rechte von Kindern so ausführlich und praxisbezogen schreibt z.B. ein Kapitel "Das Recht auf ein garantiertes Einkommen" oder "Das Recht sein Lernen selbst zu bestimmen". Das sind provokative Vorschläge, und auf Einwände, das seien alles Utopien, sagt er mit Paul Goodman "eine gute Möglichkeit, für eine wirklich andere und bessere Welt zu arbeiten, besteht darin, sich in seinem alltäglichen Leben soweit wie möglich so zu verhalten, als ob diese Welt schon existiere." (S. 217).

7. Die Kraft des Guten (On Personal Power); Carl Rogers, 1978
Rogers las ich, bevor ich etwas von Antipädagogik oder FREUNDSCHAFT MIT KINDERN wußte. Es war eine Offenbarung. Mich selbst akzeptieren, wie ich bin keiner weiß besser als ich selbst, was für mich gut ist Achtung, Echtheit und Empathie als Grundgrößen menschlichen Miteinanders und auch als Grundgrößen von therapeutischen Prozessen es gibt keinen Therapeuten, der mich führt, sondern jemanden, der mir hilfreich zur Seite steht: Aufbauende und kräftige Gedanken, deren Bedeutung ich auch in der Wirklichkeit erleben kann. In "Die Kraft des Guten" beschreibt Rogers unter anderem die Auswirkungen in verschiedensten Bereichen, die eine solche Haltung haben kann, auch politische Auswirkungen. Manchmal bin ich pessimistischer als Rogers. Andererseits glaube ich für mich auch, daß ohne diese grundsätzlichen Einstellungen Änderungen an der Oberfläche bleiben. Kurz zur Rogers-Rezeption in der Bundesrepublik Deutschland. Zumeist lesen viele (vor allem Studenten) gar nicht mehr Rogers, sondern Tausch, der Rogers verändert und zum Teil verpädagogisiert. Oder sie lesen nur die älteren Publikationen, in denen Rogers selbst noch vorsichtig und zu schematisierend ist. Zwei neue Bücher, in denen die Verwandtschaft von FREUNDSCHAFT MIT KINDERN und Carl R.Rogers noch deutlicher wird: "Die Person als Mittelpunkt der Wirklichkeit" (1980) und "Der neue Mensch" (1981). Eine umfassende Rogers-Biographie wird voraussichtlich 1983 erscheinen (Kösel).

8. Leben mit einem Neugeborenen; Barbara Sichtermann, 1980
9. Vorsicht, Kind; Barbara Sichtermann, 1982
In diesen beiden Büchern wird beschrieben, wie das Leben mit Kindern sein kann, wenn FREUNDSCHAFT MIT KINDERN die Grundhaltung der erwachsenen Bezugsperson ist. Ich stelle beispielhaft das zweite Buch vor, das erste ist genauso schön und wichtig. Der Untertitel von "Vorsicht, Kind" heißt: "Eine Arbeitsplatzbeschreibung für Mütter, Väter und andere", und es gibt Kapitel wie "Das Kind als Forscher und die Konflikte der Laborassistenten", "Die Unterbrechung, der Aufschub und die Gleichzeitigkeit: Veränderte Weisen der Zeiterfahrung", "Die Vergeblichkeit, die Wiederholung und die Langeweile", und als letztes Kapitel "Zur Verwandlung des Arbeitsplatzes in eine Lebensweise". Vielleicht hält einige die Lektüre dieses Buches vom


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Kinderkriegen ab, aber viele Mütter werden sich ermutigt fühlen, neue Wege des täglichen Lebens zu gehen und Unterstützung dabei bei anderen Erwachsenen zu suchen. Für mich ein wichtiges Buch, weil es da anfängt, wo die meisten Bücher aufhören, bei den ganz konkreten Dingen des Tagesablaufs und der ganz normalen Belastung und Freude beim Zusammenleben mit kleinen Kindern.

10. Am Anfang war Erziehung; Alice Miller, 1980
11. Du sollst nicht merken; Alice Miller, 1981
Der Einstieg zu FREUNDSCHAFT MIT KINDERN für psychoanalytisch interessierte Menschen und solche, die Alice Millers aufwühlende Gedankengänge in Offenheit verfolgen können, ohne sich davon abschrecken zu lassen, daß eine Analyse als einziges Heilmittel zur Aufarbeitung der eigenen Erziehung empfohlen wird. Wenn mich auch einige ihrer Ausführungen befremdet haben, so haben mich diese Bücher doch betroffen, ganz innen, und gerade das "Du sollst nicht merken" macht deutlich, was mit mir als Kind passiert ist, wie dieser Satz auf mich zutrifft und wie Wut und Tränen hochkommen und ich beim oder nach dem Lesen ein kleines Stück freier werde. "Erst wenn ich mich über das Unrecht, das mir angetan wurde, empören kann, die Verfolgung als solche erkenne, den Verfolger als solchen erleben und hassen kann, erst denn steht mir der Weg offen, ihm zu verzeihen." (Aus "Am Anfang wer Erziehung").


II Für FREUNDSCHAFT MIT KINDERN bedeutsame Lektüre

12. Auf der Suche nach dem verlorenen Glück; Jean Liedloff, 1980
Der Untertitel "Gegen die Zerstörung der Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit" deutet an, warum es geht. Liedloff beschreibt die Lebensweise der Yequana-Indianer im Dschungel Venezuelas und macht dabei ihre Vorstellungen über das Wesen des Menschen deutlich. Als ich das Buch las, war meine Tochter Hannah schon ein halbes Jahr alt und ich habe es heftig bedauert, dieses Buch nicht schon vor ihrer Geburt gelesen zu haben. Viel von meiner anfänglichen Unsicherheit z.B.: darf ich sie wirklich den ganzen Tag rumtragen, ist es nicht doch schädlich und in Wirklichkeit gar nicht gut für sie? wäre mir erspart geblieben, denn Jean Liedloff bestärkte in mir, was ich zutiefst schon wußte, aber durch andere "Wohlmeinenden" oft erschüttern ließ: Hannah sorgt für sich und ihr Glück, ich brauch ihr bloß zuzuhören, mich einlassen; Kinder sind erstaunlich kompetent, ihre Dinge zu regeln, ich brauch mich gar nicht so viel zu sorgen. Das Buch ist so schön zu lesen, daß ich es jedem nur dringend empfehlen kann. Lediglich einige Vorschläge, wie man Versäumtes mit älteren Kindern nachholen kann, finde ich etwas künstlich.

13. Das Recht anders zu sein; Uwe Stiller, 1977
Untertitel "Traditionelle Alternativen des indianischen Amerika". Stiller beschreibt in einem faszinierenden Buch die Lebensweise nordamerikanischer Indianer. Er arbeitet mit über 100 Quellen und erhält damit einen hohen Authentizitätsgrad. Das Kapitel über die Erziehung heißt "Das Recht anders zu sein" und macht deutlich, daß die Lebensart FREUNDSCHAFT MIT KINDERN für viele indianische Menschen Grundlage ihrer Beziehungen zu Kindern war. (Sch)

14. Non-direktive Pädagogik; Wolfgang Hinte, 1980
E.v.Braunmühl dazu: "Sobald die Mehrzahl der Pädagogen und Bildungsplaner diese Pädagogik praktizieren, kaufe ich alle meine bisherigen Bücher zurück". So begeistert bin ich nicht. Sicher ein ganz gutes Buch mit praktischer Zusammenfassung und Verarbeitung von Humanistischer Psychologie, Interaktionistischer Soziologie und Aktionsforschung, und die non-direktive Pädagogik hört sich soweit auch brauchbar an. Unterschied zur Antipädagogik ist die "Stechmückenfunktion", die Hinte den non-direktiven Pädagogen auferlegt: "Letztlich geht es also darum, die Menschen zu aktivieren, die rein passive Verbrauchshaltung aufzugeben ...". Ich habe da Angst, daß da dann doch wieder die alte Pädagogik sich vorschleicht. Hintes Konzept ist ebenso schwierig einzuschätzen wie Thomas Gordon's Bücher (z.B. "Familienkonferenz"): Es läßt sich mit FREUNDSCHAFT MIT KINDERN -Augen lesen, aber auch mit den besonders pfiffigen pädagogisch-ambitionierten Augen.

15. Kinderfreundliche Erziehung in der Stadtwohnung; Elisabeth Dessai, 1977
16. Erziehung ohne Elternstreß; Elisabeth Dessai, 1981
Da steht zwar Erziehung in den Titeln und manche Sätze oder Beispiele sind vielleicht auch erzieherisch, aber im Ganzen gesehen beschreibt Elisabeth Dessai wie sie Freundschaft mit ihren Kindern lebt. Ich fands spannend, im zweiten Buch von den älter gewordenen Kindern zu lesen, die ich aus dem ersten Buch schon kannte. Ein realistisches Buch über das Zusammenleben mit Kindern im Alltag. Pädagogische Augen können auch hier anders lesen und andere Konsequenzen ziehen.


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17. Angst macht krumm. Erziehen oder Zahnrädchen schleifen; Jürg Jegge, 1980
Ein Buch, das mich fasziniert hat, ein Mensch, der mich fasziniert hat Jürg Jegge lebt FREUNDSCHAFT MIT KINDERN vor allem mit Jugendlichen, nimmt sie ernst, versucht nicht, sie "zu ihrem Besten" an die Gesellschaft anzupassen. Die Berichte, wie er mit Jugendlichen umgeht, was die Jugendlichen selbst erzählen, haben mich nachdenklich gemacht, ich kann da viel lernen. Und sein Bild vom "Zahnrädchen schleifen" ("Diesen Vorgang nennt man in der aktiven Form 'Erziehung' in der leidenden Form 'Erwachsenwerden'") trifft den Vorgang der Erziehung nur zu gut.

18. Freie Kindererziehung in der Familie; Paul und Jean Ritter 1978
Das Ehepaar Ritter beschreibt das Aufwachsen ihrer Kinder von der Geburt bis zum Erwachsenenalter. Spannend zu lesen, ich fand viel Entlastendes darin für mein Umgehen mit Hannah. Teilweise hatte ich den Eindruck, die Eltern wüßten doch besser als die Kinder, was für sie gut sei, aber insgesamt ein hilfreiches Buch.

19. Erziehung Angriff auf die Freiheit; Heinrich Kupffer, 1980
Heinrich Kupffer versteht sich nicht als Antipädagoge, vieles in seinem Buch ist aber für FREUNDSCHAFT MIT KINDERN wertvoll. Ein für manche zu abstrakt-theoretisches Buch, dessen Analysen mir neue Gedanken nahebrachten.

20. König Hänschen I.; Janusz Korczak, 4/1973
21. König Hänschen II.; Janusz Korczak, 2/1973
22. Wie man ein Kind achten soll; Janusz Korczak 3/1975
Janusz Korczak hat einige Bücher über seine Auffassungen zu den Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen geschrieben. Die Kinderromane führe ich deshalb an, weil gerade in der konkreten Geschichtenform viel deutlich wird. Mir ist wichtig, daß nicht nur heute, sondern schon früher Gedanken über die Gleichberechtigung von Kindern und über das Üble an der üblichen Erziehung gedacht wurden.

23. Das befreite Kind; Arthur Janov, 1978
Wenn ich auch der Primärtherapie (deren Begründer Janov ist) kritisch gegenüberstehe wie allen Therapien, in denen es einen Leiter gibt, der weiß, was für mich gut ist, und ohne den und seine Techniken nichts läuft so ist doch dieses Buch von den vielen Veröffentlichungen Janovs für mich FREUNDSCHAFT MIT KINDERN nahestehend.

24. Der Konflikt der Generationen; Margaret Mead, 1974
Margaret Meads Bücher sind insgesamt aufschlußreich, was das Zusammenleben zwischen Kindern und Erwachsenen angeht. In diesem Buch ist es das Thema. Mead macht deutlich, daß wir in einer präfigurativen Kultur leben, in der wir gar nicht wissen können, was für Kinder gut sein wird zu wissen, zu können, zu wollen. Sie verbindet gesellschaftliche Analyse mit kulturanthropologischer Sicht und hellt überzeugend die Zusammenhänge auf.


Besondere Literatur zur Kinderrechtsbewegung

25. Die Gleichberechtigung des Kindes; E.v.Braunmühl/Kupffer/Ostermeyer, 1976
Dies ist die richtige Lektüre für alle, die sich ausführlich und von verschiedenen Gesichtspunkten aus mit der Gleichberechtigung des Kindes beschäftigen wollen. v.Braunmühl ist Antipädagoge, Kupffer ist Pädagogikprofessor, Ostermeyer ist Familienrichter.

26. Menschenrechte für Kinder; Richard Farson, 1975
Dieses Buch ist vergriffen, siehe Bibliotheken. Farson, Psychologe und Vater von fünf Kindern schreibt ausführlich über die Rechte ("Birthrights" ist der Originaltitel), die Kindern wie den Erwachsenen zustehen sollen. Ich entdeckte viele Ähnlichkeiten mit Holt (oben 6.), allerdings auch einige Ausführungen, die sich nach Erziehung anhörten. Jedenfalls ein spannendes Buch. Ein Zitat zur Illustration: "Wir werden von Kindern nichts in Erfahrung bringen können, solange wir ihnen nicht ihre Rechte einräumen und Respekt vor ihren Möglichkeiten haben" (S. 15).

27. Die Befreiung des Kindes; A.S. Neill u.a.. 1973
Dies Buch enthält einen der letzten Aufsätze von A.S. Neill aus dem Jahr 1971 (Neill starb 1973) und macht deutlich, wie sehr sein Gedankengut pädagogisch umfunktioniert wurde zur "antiautoritären Erziehung". Er berichtet rückblickend über den gleichberechtigten Umgang mit Kindern. Die anderen Beiträge sind ebenfalls interessant, vor allem der von Robert Ollendorff (Psychiater und


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Drogenberater in London) über das Recht des Jugendlichen auf sexuelle Freiheit. Daß wir uns dann, wenn unser Körper soweit ist, nicht als Liebende betätigen und ausbilden können, ist wohl das Schlimmste, was uns in unserem Leben widerfährt da liegt noch gewaltige Arbeit vor uns! (Sch)

28. The Children ' s Rights Movement; Beatrice and Ronald Gross (Eds.), 1977
Untertitel: Overcoming the Oppression of Young People. USA, ISBN 0-385-11028-6, Anchor Press/ Doubleday, Garden City, New York. Dieses Standardbuch über die amerikanische Kinderrechtsbewegung enthält 50 Beiträge der verschiedensten Autoren und informiert ausführlich zur Thematik. Im Anhang eine umfangreiche kommentierte Anschriftenliste von Gruppen und Organisationen. Kapitel: 1. Destroying Children, 2. The Oppression of the Young, 3. Birth of a Movement, 4. Young People Act - for Themselves, for Others, 5. Bill of Rights, 6. Resources for Conciousness-Raising and Action. 390 Seiten. Das Buch kann mit einiger Wartezeit durch hiesige Buchhandlungen bezogen werden.(Sch)

29. Liberated Parents Liberated Children; Adele Faber and Elaine Mazlish, 1974
USA, ISBN 0-380-00466-6, Avon Books, New York. Dieses Buch macht deutlich, daß die Gleichberechtigung des Kindes ohne die Emanzipation der Eltern nicht geht, daß sie mithin ebenfalls gleiche Rechte in der Beziehung zu ihren Kindern haben müssen. Der Gedanke der Gleichberechtigung wird auf beide Seiten hin in praktischen Bezügen durchgespielt. (Sch)


Besondere Literatur zu Schwangerschaft und Geburt

30. Bewußt fruchtbar sein; Samsara Amato-Dues (Hg.). 1979
Ein hilfreiches Buch für Schwangere und Mütter, in dem Angst verschwindet und sanfte Freude auf das Leben mit einem neuen Menschen aufkommt. Das Zitat der Titelseite dieser Broschüre sowie der Foto-Text auf Seite 2 sind aus diesem Buch.

31. Geburt ohne Gewalt; Frédérick Leboyer, 1981
Das inzwischen berühmte Plädoyer für einen menschenwürdigen Weg ins Leben. Erschien deutsch erstmals 1974. Für mein Gefühl allerdings aber mit nicht immer einfühlenden Gedanken über die Gebärende. Leboyer revolutionierte die Geburtsmethode dies ist sein Buch.


III Historisches

32. Schwarze Pädagogik; Katharina Rutschky (Hg), 1977
Ein Klassiker, der aufzeigt, was Kindern "zu ihrem Besten" angetan wird.

33. Hört ihr die Kinder weinen?; Lloyd deMause (Hg.). 1977
Untertitel: Eine psychogenetische Geschichte der Kindheit. DeMause und seine Mitautoren entwerfen eine neue psychogenetische Betrachtungsweise der Wirklichkeit. Sein eigener Beitrag "Evolution der Kindheit" ist für FREUNDSCHAFT MIT KINDERN von großem Interesse, da deMause bei einer Periodisierung der Formen der Eltern-Kind-Beziehung als letzte Form ("ab Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts") die Form "Unterstützung" herausgearbeitet hat: "Die Beziehungsform Unterstützung beruht auf der Auffassung, daß das Kind besser als seine Eltern weiß, was es in jedem Stadium seines Lebens braucht ... die Eltern versuchen, sich in die sich erweiternden und besonderen Bedürfnisse des Kindes einzufühlen und sie zu erfüllen" (S. 84). Usw.! (Sch)

34. Geschichte der Kindheit; Philippe Ariès, 1975
Durchaus im Kontrast zu deMauses Buch, aber mit vielen Quellen zur Thematik. Standardbuch. (Sch)

35. Kinder werden nicht geboren; Donata Elschenbroich, 1977
Ein größtenteils historisches Buch, das auf alte Traditionen hinweist, in denen Frauen noch anders mit den Phänomenen Fruchtbarkeit und Geburt umgingen.

36. Kommentierte Bibliographie zur Reformpädagogik; Beckers/Richter, 1979
Reformpädagogik ist sicher nicht gleich FREUNDSCHAFT MIT KINDERN, aber es ist schon interessant, welche Gedanken und Projekte es damals gab.


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IV Schule

37. Der Versuch, ein kinderfreundlicher Lehrer zu sein; Hubertus v.Schoenebeck, 1980
Ein sehr persönlich geschriebenes Schultagebuch, in dem v.Schoenebeck zeigt, daß es für ihn notwendig war, Freundschaft mit Kindern außerhalb der Schule zu leben, da das pädagogische Gift in der heutigen Schule systembedingt unausrottbar ist. Im Anhang Einführung in die Kinderrechtsbewegung und Vorstellung grundlegender Ideen von FREUNDSCHAFT MIT KINDERN.

38. Das Säbelzahn-Curriculum; J.A.Peddiwell, 1974
Eine gut zu lesende Satire über den Unsinn der paläolithischen Pädagogik die nur zu viele Ähnlichkeiten mit der heutigen hat. Es macht Spaß!

39. Alternativschulen, Information Probleme - Erfahrungen; Lutz van Dick, 1979
Ausführliche, kritische Darstellung alternativer Schulprojekte, einschließlich rechtlicher Informationen.

40. Wenn es die Schule nicht gäbe; Nils Christie, 1974
Nils Christie zeigt, wo, was und wie geändert werden muß, damit die Lernfähigkeit des Menschen gefördert werden kann. (Sch)

41. Entschulung der Gesellschaft; Ivan Illich, 1973
Dieses Buch steht als ein Beispiel der vielen hervorragenden Publikationen von Ivan Illich.

42. Die Kraft geht von den Kindern aus; Iris Mann, 1978
Über die Befreiung von der Lehrerrolle.

43. Lernen in Freiheit; Carl R.Rogers, 1974
Das wohl wichtigste Buch zur Thematik des selbstbestimmten Lernens. Rogers zeigt, warum dies und nur dies wirksam werden kann und wie er selbst versuchte, Lernen auf dieser Basis zu fördern. (Sch)


V Allgemeine grundlegende Bücher

Eine Zusammenstellung der verschiedensten Bücher, die für FREUNDSCHAFT MIT KINDERN -Förderer (Mitglieder des Förderkreises) wichtig waren und wichtig sind. Autoren nach Alphabet geordnet.

44. Das Patriarchat; Ernest Bornemann, 1975
Untertitel: "Ursprung und Zukunft unseres Gesellschaftssystems". Klappentext: "Der erste Versuch der historischen Sexualwissenschaft, die präzise Chronologie der Machtergreifung des Mannes im Alten Europa zu dokumentieren. Die "neolithische Revolution', der Urputsch das Mannes gegen die frauenrechtlichen Gesellschaftsordnungen der Alten Welt, war das bedeutsamste Ereignis der europäischen Sexualgeschichte." (Sch)

45. Love's Body; Norman 0. Brown, 1979
Untertitel: "Wider die Trennung von Geist und Körper, Wort und Tat, Rede und Schweigen". Wir können über die aufklärerische Vorstellung hinausgehen, es gäbe im Leben des Individuums oder der Gattung einen endgültigen Umschwung von der Finsternis zum Licht. Licht ist immer Licht in der Finsternis. Der nächsten Generation muß gesagt werden, daß der wahre Kampf nicht der politische Kampf ist, sondern daß es darum geht, der Politik ein Ende zu machen. Von der Politik zur Metapolitik. Von der Politik zur Poesie. Nicht Freuds Gott Logos, die körperlose Vernunft sondern die menschliche Gottesgestalt ist der Gott. Vernunft ist Macht. Liebe kommt mit leeren Händen. (Bo)

46. Zur Sozialpsychologie des Kapitalismus; Peter Brückner, 1972
47. Der Mensch ist anders; Dieter Duhm, 1975
Dies Buch war für mich vor einigen Jahren eine phantastische Entdeckung, ein spannendes Buch, voller Hoffnung über das Wesen des Menschen und seine Möglichkeiten.


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48. Wider den Methodenzwang; Paul Feyerabend, 1976
Ein Buch, das die Wissenschaft insgesamt kritisch unter die Lupe nimmt und sie als ein "Märchen, das wir nur allzu gerne glauben" enttarnt. Eines der ganz wenigen Bücher, das mir half, mein Denken zurückzuerobern, das mir wie uns allen in dieser schlimmen Kultur äußerst einseitig festgezurrt wurde. Nicht nur das Gefühl ist wichtig auch unser Denken kann ganz anders sein! (Sch)

49. Frauenbefreiung und sexuelle Revolution; S. Firestone, 1975
Grundlagenlektüre zum Thema.

50. Dies ist nicht mein Land; Lea Fleischmann, 1980
Harte, aber treffende Auseinandersetzung mit der Mentalität der Deutschen und den Konsequenzen.

51. Wie meine Mutter; N.Friday, 1979
52. Anatomie der menschlichen Destruktivität; Erich Fromm, 1977
53. Identität und Gesellschaft; William Glasser, 1974
Für mich faszinierender Bogen von der Urzeit (Beginn der Menschheit) bis heute es ließ in mir die Zuversicht gründen, daß wir tatsächlich die Chance haben, unser Schicksal zum Besseren zu wenden: bis vor 10.000 Jahren lebten die Menschen in einer Kommunikationsform, der wir heute wieder auf der Spur sind. (Sch)

54. Smog im Hirn; Claudia Hofman, 1981
Untertitel: "Von der notwendigen Aufhebung der herrschenden Wissenschaft". Eines meiner Lieblingsbücher. Es wird gezeigt, wie unwesentlich und schädlich Wissenschaft heute ist und was an ihre Stelle treten könnte. Die utopische Erzählung am Schluß des Buches ist einfach toll und klingt sehr nach FREUNDSCHAFT MIT KINDERN.

55. Die Selbstorganisation des Universums; Erich Jantsch, 1979
Untertitel: "Vom Urknall zum menschlichen Geist". Die Theorie der Selbstorganisation, die in FREUNDSCHAFT MIT KINDERN für die Beziehungen des Menschen zu sich selbst und anderen ist, präsentiert hier ein Naturwissenschaftler als experimentell nachweisbares Grundprinzip der Evolution des Universums. Neueste Forschungsergebnisse aus Chemie, Physik, Kosmologie, Ökologie, Biologie, Soziobiologie etc. liefern in dieser umfassenden Synthese Materialien zu einem glänzenden Plädoyer für das Recht auf die Entfaltung aller persönlichen und kollektiven Kräfte. Für mich anstrengende wissenschaftliche Wortkaskaden. (Bo)

56. Soziologische Theorie der Erziehung; Janpeter Kob, 1976
Antipädagogische Erkenntnisse aus soziologischer Sicht. (Sch)

57. Das geteilte Selbst; Ronald D.Laing, 1974
Untertitel: "Eine existenzielle Studie über geistige Gesundheit und Wahnsinn". Laing machte mir ganz klar: Jeder auch der "Wahnsinnige" lebt aus seiner Sicht, seinem System sinnvoll. Grundlagenbuch der Antipsychiatrie. Ich begegnete hier zum ersten Mal dem Begriff "Personalogie", d.h. Wissenschaft von den Personen und ihren Beziehungen. Naturwissenschaftliches Denken und naturwissenschaftliche Gesetze sind für das Verstehen der Person ebenso falsch wie personalogisches Denker und personalogische Gesetze für das Verstehen physikalischer Vorgänge. Wichtig, um naturwissenschaftlich orientierter Argumentation über den Menschen auf gleicher wissenschaftlicher Ebene standhalten zu können. (Sch)

58. Die Psychologie der Wissenschaft; Abraham Maslow, 1977
Bedeutende Darstellung des Wissenschaftsbegriffs der Humanistischen Psychologie. Geeignet, um aufzuzeigen, daß es im Wissenschaftsbetrieb auch andere ernstzunehmende Wege gibt.

59. Die Revolution der Vernunft; Helmut Ostermeyer, 1977
Untertitel: "Rettung der Zukunft durch Sanierung der Vergangenheit". Nicht nur der Abschnitt "Frieden ist nur möglich ohne Erziehung" ist wichtig das Buch insgesamt ist eine große Hilfe, den Mut für den hilfreichen Weg in die Zukunft zurückzuerobern. Grundlegende und frische Gesellschaftsanalyse mit geschichtlichem Fundament. (Sch)


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60. Dressur des Bösen; Volker E.Pilgrim, 1977
Ebenso wie die anderen Bücher von V.E.Pilgrim (z.B. das patriarchat-kritische Buch "Der Untergang des Mannes") ein wichtiges Buch, um aus wirklich unkonventioneller Sicht die Perspektiven gewinnen zu können, die uns heute weiterhelfen. (Sch)

61. Befreiung von der Kindheit; J. Reinacher, 1979
62. Encountergruppen - Das Erlebnis der menschlichen Begegnung; Carl R.Rogers, 1974
Rogers Buch über die Gruppe und ihren Prozeß. Vgl. oben Kapitel 8 (S. 41 ff.). (Sch)

63. botschaften des zuhörens; Hubertus v.Schoenebeck, 1982
Untertitel: "die kommunikation von person zu person". Ich habe in diesem Buch auch die Aphorismen und Gedichte aufgenommen, die ich zwei Jahre lang immer unmittelbar anschließend an antipädagogische Gruppensitzungen notierte (1977/78). Mein Wissen um die gelungene Kommunikation ist hier in dieser Form die natürlich sehr das Zwischen-Den-Zeilen anstößt zusammengefaßt. (Sch)

64. Menschliche Kommunikation; Watzlawick/Beavin/Jackson, 1969
Bekanntes Standardwerk. Manchmal kann ich aber nicht anders, als die Autoren der pädagogischen Ambition zu verdächtigen.

65. Die erfundene Wirklichkeit; Paul Watzlawick, 1981
Untertitel: "Wie wissen wir, was wir zu wissen glauben? Beiträge zum Konstruktivismus". Unsere Gedanken stellen Zusammenhänge zwischen den Dingen her. Zweite Welten entstehen: neben der wahrgenommenen die gedachten. Und wer entscheidet, wann diese Weltsichten widerstreiten? Neun Verfasser aus verschiedensten Wissensgebieten lassen die Einsicht gewinnen, daß Wissenserwerb nicht passives Empfangen sondern aktives Handeln des dann so Wissenden ist. Sollten wir der Welt in ihrer Gesamtheit gegenüber und so jeder für sich selbst in viel höherem Maße verantwortlich sein, als bisher möglich schien? Zwischen mir und Dir als Mittelpunkt des Universums gibt es eine zentrale Bezugsgröße: Unsere Beziehung: Wirklichkeit = Gemeinschaft. (Bo)





Noch einmal zum Schluß: Für mich werden Bücher immer unwichtiger, je mehr ich mir vertraue. Andererseits kann ich Bücher jetzt mit "leichterer Hand" lesen.
Hannelore Prieb









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